"Staat, Kommunen, Kirche und Gesellschaft ziehen hier in Regensburg an einem Strang. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend." Davon konnte sich gestern Erzbischof Dr. Nikola Eterović, der Apostolische Nuntius in Deutschland, in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Regensburg überzeugen. Gemeinsam mit Bischof Rudolf Voderholzer, Caritasdirektor Roland Batz, Regierungspräsident Axel Bartelt und Bezirkstagspräsident Franz Löffler besuchte er diese Einrichtung. Sie ist eine Außenstelle von Zirndorf. Mehr als 400 Flüchtlinge, darunter viele Familien und etwa 80 Kinder und Jugendliche, haben dort aktuell eine Bleibe, bevor sie nach etwa durchschnittlich zehn bis 14 Tagen in dezentrale Unterkünfte verteilt werden. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Albanien oder Afghanistan. Der Nuntius, Abgesandter des Papstes, besucht an vier Tagen die Diözese Regensburg. Am Anfang seiner Reise durch die Diözese standen Einrichtungen der Caritas.
Sowohl in Regensburg als auch in der ebenfalls neu geschaffenen Erstaufnahmeeinrichtung Deggendorf hat die Caritas jeweils zwei Fachkräfte für die Asylsozialberatung eingestellt. In Regensburg kümmern sich weitere drei Caritas-Mitarbeiterinnen um die Betreuung der Kinder. Jährlich wenden Kirche und ihre Caritas im Bistum Regensburg mehr als 300 000 Euro an Eigenmitteln auf, um an der Seite der Flüchtlinge zu helfen. Das entspricht etwa einem Drittel der Gesamtkosten für die Beratung. "Ohne die Caritas wären wir hier ganz schön aufgeschmissen", stellte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bereits bei der Eröffnung der Einrichtung im vergangenen Dezember fest. Aufgeschmissen wäre man hier aber auch ohne die Hilfe der zahlreichen Ehrenamtlichen: Studenten der Initiative CAMPUSAsyl (Uni Regensburg) helfen in der Kleiderkammer, kommen mit Sport- und Musikangeboten zu den Flüchtlingen oder erteilen Deutschunterricht für Erwachsene. Für den Sprachunterricht der Kinder kommt eine Lehrkraft der Regierung der Oberpfalz in die Erstaufnahmeeinrichtung.
Nach Angaben der Regierungen Oberpfalz und Niederbayerns sind in den Gemeinschaftsunterkünften und weiteren Unterkünften in der Diözese aktuell etwa 8000 Menschen untergebracht. Für das Jahr 2015 rechnet das Bayerische Sozialministerium mit insgesamt bis zu 60 000 Asylbewerbern. "Wir erwarten von allen Mitgliedsstaaten Europas ein gewisses Maß an Solidarität. Jeder muss den Teil beitragen, den er beitragen kann. Wir brauchen eine gemeinsame Lösung", waren sich Regierungspräsident Bartelt und Bezirkstagspräsident Löffler einig. Die Richtlinien des Bayerisches Sozialministeriums sehen eine Betreuungsquote von 150 Flüchtlingen pro Fachkraft vor. In der Diözese Regensburg kommen derzeit jedoch auf eine Vollzeit-Fachkraft der Caritas bis zu 450 Flüchtlinge.
Flüchtlingshilfe von Kirche und Caritas im Bistum Regensburg
Derzeit sind insgesamt 28 Fachkräfte in den Caritas-Beratungsstellen in der Asylsozialberatung tätig, davon jeweils zwei in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Regensburg und Deggendorf. Alle Flüchtlingsberater können auf das große Hilfsnetzwerk der Caritas vor Ort zugreifen. Der kurze Weg zum Beispiel zur allgemeinen Sozialberatung oder zur Schwangerschaftsberatung erhöht die Effizienz der Beratung. In Regensburg unterstützt auch das benachbarte Caritas-Krankenhaus St. Josef.
Spenden Sie Zusammenhalt! Die Caritas Regensburg hat einen "Flüchtlingsfonds" eingerichtet. Jede Spende verbessert die Situation von Flüchtlingen bei uns. Unser Spendenkonto: LIGA Bank Regensburg, IBAN DE94 7509 0300 0000 0007 60, BIC GENODEF1M05; Stichwort Flüchtlingshilfe.
Früher: Konto 760, BLZ 750 903 00.
Weitere Infos: Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet im Themenschwerpunkt "Flucht & Asyl" auf www.caritas-regensburg.de.