Initiative Gemeindecaritas
Das hat die Umfrage "Soziale Dienste in den Pfarrgemeinden" aus dem Jahr 2002 bestätigt. Es dominierten zahlenmäßig die traditionellen Dienste: Besuchsdienste, die die Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen, Behindertenheimen oder auch zu Hause nicht nur an Geburtstagen und Feiertagen besuchen. Oft gibt es Altenclubs, Eltern-Kind-Gruppen oder Hospiz-Gruppen. Mancherorts lassen sich auch Babysitterdienste oder Hausaufgabenhilfen finden. Oft finden in vielen Gemeinden finden Hilfsgütersammlungen statt. Nicht zu vergessen die finanzielle oder materielle Einzelfallhilfe für Menschen oder Familien in Notlagen. Nur vereinzelt gibt es aber Gruppen für pflegende Angehörige, Trauernde, Alleinerziehende und Arbeitslose. Fazit: Die Caritas in den Pfarreien des Bistums existiert, keine Frage!
Allerdings werden die sozialen Probleme der Menschen größer und unterschiedlicher. Die Zunahme sozialer Probleme angesichts Sozialabbau und Einbrüche im solidarischen Gemeinwesen (Arbeitslosigkeit, Auflösung der Familienstruktur, Geburtenmangel, Zunahme der Pflegebedürftigkeit) fordert künftig eine noch klarere Positionierung der Christen.
Die Gemeindecaritas bedarf also ebenso wie Liturgie und Verkündigung einer eigenen andauernden Sorge, regelmäßiger Planung sowie einer verlässlichen Organisation. Vieles kann leichter und schneller getan werden, wenn sich Pfarrei und Caritasverband noch stärker miteinander vernetzten und mehr voneinander wissen. Pfarreien sollen zukünftig in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt und unterstützt werden. Bereits bestehende caritative Aktivitäten sollen stabilisiert und ausgebaut werden.
Neue soziale Notlagen, die es in jeder Pfarrei gibt, warten darauf, in Angriff genommen zu werden. Das Feld der tätigen Nächstenliebe in der Pfarrei ist zu komplex, als dass es von einer Gruppe allein bestellt werden könnte. Die tätige Nächstenliebe als Ausweis der Christen wird in Zukunft noch notwendiger werden. Gerade die Kirche ist es ja, die zu entscheidenden ethischen Fragen eindeutig Stellung bezieht.
Nicht Resignation ist deshalb angesagt, sondern im guten Sinn selbstbewusst nach vorne zu gehen.
Eine diözesane Steuerungsgruppe will diese Vernetzung im Sinne einer kooperativen Pastoral vorantreiben. Sie begleitet die "Initiative Gemeindecaritas" und nimmt Rückmeldungen dazu gerne auf.