Ein wenig verfroren stehen 18 Studierende der Universität Regensburg an einem Samstagvormittag im Januar im Keller der Erstaufnahmeeinrichtung. "Ich freue mich, dass sich so viele junge Leute Zeit nehmen und den Menschen in diesem Haus helfen wollen", sagt Einrichtungsleiter Karl-Heinz Kreuzer. Nach einer kurzen Einweisung geht es dann auch gleich ans Werk. Zunächst werden die Kleidungsstücke nach Verwendungszweck und Größe sortiert. Anschließend verräumen die Studenten Pullis, T-Shirts, Hosen und Co. in zwei Kellerräume der Erstaufnahmeeinrichtung, die als Kleiderkammer dienen.
Viele helfende Hände können vieles bewirken
Die Studierenden sind gut organisiert: sie teilen sich in Gruppen auf. Die einen packen aus, andere sortieren, wieder andere räumen die Kleidung in die Regale ein. "Mit so vielen Händen geht das schnell. So kann dann auch mit der Kleiderausgabe umgehend begonnen werden", so Hochschulpfarrer und Mitorganisator Hermann Josef Eckl. Manche der Studierenden haben selbst einen internationalen Hintergrund: Angélica und Lorena kommen aus Kolumbien, Marina aus Russland und Victor ist Franzose. Sie finden in Deutschland gute Lebens- und Studienbedingungen und würden sich wünschen, dass auch die Flüchtlinge gut aufgenommen und in die Gesellschaft integriert werden. "Denn viele, in deren Ländern – wie in Syrien – Krieg und Terror herrschen, werden wohl länger bleiben und brauchen eine sinnvolle Lebensperspektive", so Eckl. Dabei will auch die Initiative CAMPUSAsyl mithelfen, die von der Katholischen Hochschulgemeinde und dem Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache an der Universität Regensburg ins Leben gerufen wurde.
Fast täglich kommen Busse mit Flüchtlingen in der Pionierkaserne an. Mal sind es 50, mal bis zu 100 Neuankömmlinge. "Sie haben nichts, als das, was sie auf dem Leib tragen", so Einrichtungsleiter Kreuzer. Ganz dringend brauchen sie warme Kleidung und gutes Schuhwerk. Bei dem großen Andrang funktioniert die Ausgabe der Kleidungsstücke nur, wenn sie bereits vorsortiert ist und allen Bedürftigen schnell etwas Passendes zugewiesen werden kann. "Da möchte ich den Studierenden für ihre Arbeit danke. Durch ihre Mithilfe wird so viel bewirkt", freut sich Kreuzer.
Kooperation zwischen CAMPUSAsyl und Caritas läuft
Mittlerweile haben sich weitere Mitarbeitende der Universität sowie etliche ehrenamtliche studentische Gruppierungen der Initiative CAPUSAsyl angeschlossen. CAMPUSAsyl arbeitet des Weiteren eng mit der Caritas Regensburg zusammen. Der Caritasverband ist sowohl in der Erstaufnahmeeinrichtung, wie auch in den Gemeinschaftsunterkünften mit zahlreichen Beraterinnen und Beratern vor Ort und unterstützt die Asylbewerber in alltäglichen Fragen.
Für die Studierenden, die beim Sortieren der Kleiderspenden mitgeholfen haben, war es eine eindrucksvolle Erfahrung, die Situation vor Ort zu erleben und mit der Lage der Flüchtlinge hautnah konfrontiert zu sein. Alle haben sich bereit erklärt, weiter mitzuhelfen, sodass dies sicher nicht die letzte Aktion gewesen sein wird, die CAMPUSAsyl gemeinsam mit der Caritas anpackt.
Mehr Informationen zu CAMPUSAsyl finden Sie hier: www.campus-asyl.de