Ein Leben mit einer Behinderung ist immer anders, die Bedürfnisse sind aber die gleichen wie bei nichtbehinderten Menschen. "Den Kinderwunsch trägt jeder in sich. Warum soll das nicht auch bei einem Rollstuhlfahrer oder einer blinden Frau der Fall sein?", sagt Irene Hau, Caritas-Schwangerschaftsberaterin und Mitarbeiterin des Caritas-Projektes "Mama oder Papa mit Behinderung". Hau und ihre Kollegin Elisabeth Fink starteten vor zwei Jahren das Projekt und sind seither Anlaufpunkt für Menschen mit Behinderung, die einen Kinderwunsch haben oder bereits Eltern sind. Um für dieses Thema auch in der Öffentlichkeit zu sensibilisieren, finden zwischen dem 30. September und 8. Oktober drei Veranstaltungen statt. Auf unterschiedliche Art und Weise wird über das Thema Elternschaft und Behinderung gesprochen. Die Schirmherrschaft übernehmen Landrätin Tanja Schweiger und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs.
Von Gehörlos bis zur Glasknochenkrankheit
Den Anfang der Veranstaltungsreihe macht die Schriftstellerin Zuhal Soyhan. Die türkischstämmige BR-Journalistin ist bereits als Kind an der Glasknochenkrankheit erkrankt und übersiedelte in jungen Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Am 30. September wird Soyhan um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Regensburg (Haidplatz 8) aus ihrer Autobiographie "Ungebrochen - mein abenteuerliches Leben mit der Glasknochenkrankheit" vorlesen. Eine Gebärdendolmetscherin ist vor Ort. Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter freuen sich über eine Spende für das Projekt: "Mama oder Papa mit Behinderung".
Am 6. Oktober wird im Haus der Musik (Bismarckplatz 1) von 15.30 bis 17.30 Uhr ein Fachforum zum Thema "Eltern mit Behinderung: es geht doch!?" veranstaltet. Hierzu kommen Fachkundige, Berater und Betroffene zusammen. Es finden Kurzvorträge zur rechtlichen Situation, über das Projekt "Mama oder Papa mit Behinderung" und zur Elternassistenz statt. Beim anschließenden Elterntalk erzählen Betroffene von ihren alltäglichen Erfahrungen mit ihrer Elternschaft und Behinderung. Zielgruppe der Veranstaltung sind Mitarbeiter und Fachkräfte von Beratungsstellen, Ämtern, Kostenträgern und Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe "Frau sein mit Behinderung - Inklusiv Kinderwunsch und Elternschaft" macht das Kino im Andreasstadel (Andreasstraße 28). Am 8. Oktober um 19.00 Uhr (mit Eintritt) werden die Filme "Mama hört mich mit den Augen" und "Fragen in den Augen sehe ich dauernd!" gezeigt. In den Kurzfilmen werden die Geschichten von Kindern gehörloser Eltern und von Eltern im Rollstuhl erzählt. Beide Filme dauern jeweils 30 Minuten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Auch hier wird eine Gebärdendolmetscherin anwesend sein.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe erhalten Sie auch auf www.caritas-regensburg.de/eltern-mit-behinderung
Frau inklusiv
Der Kinderwunsch ist inklusiv
Erschienen am:
25.09.2015
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V.
Von-der-Tann-Straße 7
93047 Regensburg
Von-der-Tann-Straße 7
93047 Regensburg
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