Für ihr oft langjähriges Engagement würdigten Caritasdirektor Michael Weißmann (1. R., 2.v.r.) und Vorständin der Diakonie, Sabine Rückle-Rösner (1.R., 3.v.l.), zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereitschaftsdienstes.Burcom Regensburg
Andernorts fehlt es häufig an Interessenten für Ehrenämter, nicht so bei der Beratungsstelle Horizont: Auch nach 33 Jahren gäbe es noch genug junge Interessenten, die an Wochenenden freiwillig den telefonischen Bereitschaftsdienst für Suizidgefährdete übernehmen. Doch die neueingeführten bayernweiten Krisendienste verfügen ebenfalls über eine Notfallnummer für Menschen, die sich in akuten Krisen befinden.
Um Doppelstrukturen zu vermeiden, hat sich die Beratungsstelle Horizont entschieden, den hauseigenen Bereitschaftsdienst einzustellen. Die Beratungsstelle selbst, die Caritas und Diakonie gemeinsam tragen, bleibt mit den vier hauptamtlichen Psychologinnen und Psychologen aber als Anlaufstelle für Betroffene sowie Angehörige weiterhin bestehen.
Mit einem Festakt in kleinem Rahmen blickte die Beratungsstelle zusammen mit einigen der Ehrenamtlichen zurück auf die gemeinsamen Anstrengungen der vergangenen 33 Jahre. Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann würdigte das große Engagement der Freiwilligen. Mit viel Professionalität und zahlreichen zusätzlichen Fortbildungen haben sie sich in ihrer Freizeit um den Bereitschaftsdienst verdient gemacht: "Ein Dienst, der an Wochenenden und Feiertagen stattfand und in dem nicht klar war, zu welcher Stunde Sie wie stark gebraucht wurden. Sie waren aber bereit dafür." Auch Sabine Rückle-Rösner, Vorständin der Diakonie, sprach den ehrenamtlich Mitarbeitenden ihre Anerkennung aus: "Ihre Arbeit war stets geprägt von Fachkompetenz, Flexibilität, Geduld und Einfühlungsvermögen."
Einigen der Mitglieder des Bereitschaftsdienstes wurde zum Abschied noch eine besondere Ehrung zu Teil: So erhielt zum Beispiel Georg Sammüller die Caritas-Ehrennadel in Gold, die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement der Caritas. Noch als Praktikant, berichtete Einrichtungsleiterin Antje Lange, habe er damals den telefonischen Bereitschaftsdienstes konzipiert. Mittlerweile ist der Psychologe hauptamtlicher Mitarbeiter, zusätzlich hat er seit Start des Dienstes im Jahr 1988 insgesamt 83 ehrenamtliche Bereitschaftsdienste bestritten. Er war es auch, der am 28. März diesen Jahres den letzten Telefondienst der Beratungsstelle übernommen hatte - damit ging, so Lange, eine erfolgreiche Ära zu Ende.
Weitere Informationen:
Die Beratungsstelle Horizont - Hilfe bei Suizidgefahr hilft Menschen in Krisensituationen sowie deren Angehörigen kompetent, kostenlos und vertraulich. Die Psychologinnen und Psychologen der Beratungsstelle sind montags von 9 bis 13 Uhr, dienstags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 18 Uhr persönlich sowie unter der Telefonnummer 0941 / 581 81 erreichbar.
Seit diesem Jahr bieten die Krisendienste Bayern telefonische Hilfe bei seelischen Notlagen. Unter der Telefonnummer 0800 / 655 3000 erreichen Betroffene wohnortnahe Unterstützung egal in welcher Situation.