"Diese schwere Entscheidung treffen wir aus Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Menschen", sagt Caritasdirektor Michael Weißmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. "Maßgeblich ist ausschließlich die Sorge um das Wohlergehen unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Deshalb zwingt uns die aktuelle Situation jetzt zu handeln."
Der Grund für die Maßnahme ist die aktuelle Personalsituation. Trotz intensiver Bemühungen konnten mehrere frei gewordene Stellen nicht mehr besetzt werden. Zum Jahreswechsel hat sich die Lage noch einmal verschärft. "Wir haben hohe Ansprüche an die Versorgungsqualität. Dazu gehört auch eine ausreichende Fachkraftquote," erklärt Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Ein sicheres Aufrechterhalten des Betriebs sei unter den gegebenen Umständen nicht mehr zu gewährleisten. Hinzukommen haftungsrechtliche Risiken wegen möglichem Nichteinhaltens der vorgeschriebenen Fachkraftquoten.
"Uns ist bewusst, was diese Entscheidung für die Bewohner und ihre Angehörigen bedeutet," so Caritasdirektor Weißmann. "Dass das jetzt so schnell gehen muss, ist eine enorme Belastung und es muss alles unternommen werden, damit für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden werden kann."
Weißmann nutzte die Pressekonferenz auch, um sich bei der Belegschaft von Schloss Furth für das Engagement zu bedanken: "Ohne den ganz persönlichen Einsatz des Teams hätten wir Schloss Furth schon früher schließen müssen. Unser besonderer Dank gilt dem Heimleiter Peter Herzig, der neben seinen Tätigkeiten als Heim- und Pflegedienstleiter auch Nachtdienste übernahm."
In der Umgebung von Furth stehen mehrere Caritas-Einrichtungen zur Verfügung, die sofort Bewohner aufnehmen können. Die Caritas kümmert sich - wenn gewünscht - um den Umzug und alle Formalitäten.
Eine vorzeitige Schließung war entgegen allen Gerüchten nicht ursprüngliche Intention des Trägers. Vielmehr wurde in Furth in den letzten Monaten noch ein mittlerer sechsstelliger Betrag mit dem Ziel investiert, den Betrieb aufrechterhalten zu können. Noch im Dezember wurden bei einem Spitzengespräch mit dem Landratsamt und der Kommune Perspektiven für den Standort Furth erörtert.
Schloss Furth wurde 1970 von der Bischöflichen Stiftungsadministration durch den Caritasverband käuflich erworben. In der Einrichtung sind derzeit 35 von 47 Heimplätzen belegt.
Die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Regensburg. Sie ist Trägerin von über 20 Alten- und Pflegeheimen im Bistum und stellt in weiteren Häusern die Geschäftsführung.