"Schritt für Schritt muss sich auch unsere Gesellschaft dem Ziel annähern, dass es wirklich völlig egal ist, wie jemand ist und mit welchen Einschränkungen er kämpft", begrüßte Caritas-Direktor Michael Weißmann die Gäste beim "Okt’OBA‘fest" im Anna-Schäffer-Haus in der Plato-Wild-Straße. 1990 wurde der Caritas-Dienst "Offene Behindertenarbeit" - kurz OBA - vom damaligen Direktor Prälat Walter Siegert ins Leben gerufen. In den letzten 33 Jahren wurde viel für die Öffnung zu einer inklusiven Gesellschaft getan, "dass jeder Mensch gleichermaßen und selbstbestimmt teilhabt am gesellschaftlichen Leben." Seit 28 Jahren ist der tägliche Einsatz und der Erfolg des OBA-Teams mit der Arbeit von Leiter Konrad Kett verknüpft.
"Offene Behindertenarbeit ist mir eine Herzensangelegenheit", machte Konrad Kett klar, dass es um mehr als um einen Beruf geht. Die OBA bietet jungen und alten Menschen mit Behinderung täglich professionelle Beratung, ambulante Hilfen, Freizeit- und Kontaktmöglichkeiten. "Die OBA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, werden nicht müde, neue Ideen einzubringen", lobte Caritas Direktor Weißmann das gesamte Team, das sich zum Fest versammelt hatte. Schwimmen gehen, Alpaka-Wanderungen, Ausflüge in den Bayerischen Wald, gemeinsames Malen und Musizieren zählen ebenso zu den Angeboten wie der familienentlastende Dienst, der Familien stärkt, in denen Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung leben.
A propos Musizieren: "Aber heit is´a Tag, der mi gfreit", sang der offene Sing- und Musikkreis der OBA unter der Leitung von Daniela Krottenthaler zur Abrundung des kleinen Festaktes, der von einem Quartett der "Oberlinger Musikanten" begleitet wurde. Mit viel Aufwand waren im Garten ein Motorik-Parcours, eine Schatzsuche unter dem Titel "Wer findet die Edelsteine?", eine Gestaltungsaktion mit Herbstblättern, Entenangeln und Kinderschminken vorbereitet worden. Eine Besonderheit war im dritten Stock des Anna-Schäffer-Hauses zu entdecken, eine Fotoausstellung mit Motiven von Kindern mit Down-Syndrom. Zur kulinarischen Abrundung gab es für alle Gäste Weißwürste und "OBA’tzda" mit Brezen und Getränkespezialitäten aus der Spital-Brauerei.
Zwei Ehrengäste hatten den Weg zum Festakt gefunden: Landrätin Tanja Schweiger, die auch die Grüße von Bezirkstagspräsident Franz Löffler überbrachte, und Dr. Thomas Burger als offizieller Vertreter der Stadt Regensburg. "Vor über 30 Jahren diesen Weg beschritten zu haben, zeigt, wie ernsthaft man sich mit dem Lebensumfeld und der Zukunft von Menschen mit Behinderung auseinandergesetzt hat", so die Landrätin, "umso mehr ist das ein Grund zu feiern." Das Netzwerk und die Kooperation für die Ziele der OBA wurden in Stadt und Landkreis sukzessive verstärkt. "Regensburg ist eine offene, eine vielfältige, eine bunte und inklusive Stadt", ergänzte Dr. Burger im Namen von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, "und da leistet die OBA der Caritas eine ganz wichtige Arbeit."