Die Nordic Walking-Aktion ist der Beweis: sich gemeinsam zu bewegen macht Spaß!Vera Gabler
Die Kooperation der Diakonie Nürnberger Land / Neumarkt und der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Parsberg will mit der seit 2014 jährlich stattfindenden Nordic Walking-Aktion auf die Vielzahl psychischer Erkrankungen in all ihren Facetten aufmerksam machen und über Möglichkeiten der Prävention aufklären. Oft sind psychische Erkrankungen Tabuthema und daher trauen sich Betroffene manchmal nicht, Hilfsangebote wahrzunehmen. Das muss sich ändern, denn Lebensqualität und Wohlbefinden sind sehr wichtig für die Gesundheit. Sie hängen eng mit den menschlichen Grundbedürfnissen zusammen.
Die seelische Gesundheit "ermöglicht es dem Menschen, das eigene Leben aktiv und selbstständig zu gestalten", so Bettina Zurek von der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Parsberg. Sie und Doris Meier von der Diakonie Neumarkt begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur gemeinsamen Wanderung in Parsberg, denn eine Möglichkeit der Einflussnahme auf die eigene Psyche bietet Bewegung.
Seelische und körperliche Gesundheit
Die Wissenschaft ist sich einig: Körper und Psyche hängen zusammen und sportliche Betätigung trägt maßgeblich zur gesunden Psyche bei, denn Sport hilft dem Körper dabei, Glückshormone auszuschütten und mindert so Stress. Eine zusätzliche soziale Interaktion mit Anderen, ergibt hierbei eine perfekte Mischung, weil der Mensch ein soziales Wesen und auf Austausch angewiesen ist.
Eine gemeinsame sportliche Aktivität bietet also den perfekten Rahmen dafür, die psychische Stabilität zu fördern. Diese zwei Aspekte sind vor allem in der Pandemie zeitweise nicht oder nur kaum möglich gewesen: Viele haben sich zurückgezogen, es gab weniger Freizeitaktivitäten und leider musste gerade letztes Jahr auch die Nordic Walking-Aktion pandemiebedingt ausfallen. Dabei sind Gespräche mit anderen Menschen und deren Verständnis gerade für Betroffene eminent wichtig.
Solidarität mit Betroffenen psychischer Erkrankungen
Das diesjährige Motto "Gemeinsam über den Berg" steht für das, was Menschen mit seelischen Leiden dringend brauchen - eine solidarische Haltung der Gesellschaft gegenüber Erkrankten. Psychische Leiden können jeden und jede treffen, unabhängig von Alter, Herkunft und sozialem Umfeld. Daher ist es essentiell, dass psychische Erkrankungen entstigmatisiert werden. Einerseits, damit sich Betroffene nicht aus Scham verstecken und sich so eine Behandlung hinauszögert. Andererseits ist es förderlich für den Heilungsprozess, wenn sich Betroffene verstanden fühlen und sich den Raum nehmen dürfen, gesund zu werden.
Weil es von Bedeutung ist, Menschen Hilfe zu bieten und aufzuklären, ist Zurek sehr froh, dass die Nordic Walking-Aktion dieses Jahr wieder stattfinden konnte. Die Stadtverwaltung Parsberg mit Bürgermeister Bauer unterstützt die Aktion, dabei führte Stadtrat Josef Hierl die Gruppe durch den Staatswald. So war die Nordic Walking-Aktion wieder ein voller Erfolg und trug einen großen Teil dazu bei, ein Zeichen der Solidarität für seelisch Kranke zu setzen.
Weitere Informationen:
Alle Bürgerinnen und Bürger waren zur kostenfreien Teilnahme eingeladen und die Nordic Walking-Aktion fand unter Einhaltung der vorgegebenen Hygienemaßnahmen statt.
Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Parsberg und Beratungsstelle für psychische Gesundheit des sozialpsychiatrischen Diensts der Diakonie Neumarkt veranstalten die Nordic Walking-Aktion jährlich. Die Caritas und auch die Diakonie bieten im Rahmen der Aktion jedes Jahr einen Informationsaustausch an. Die Angebote beider Einrichtungen sind kostenfrei und unterliegen der Schweigepflicht.