Viele Einrichtungen und Dienste verfügten zwar inzwischen über Personen mit einer entsprechenden zusätzlichen Qualifikation zur Begleitung Schwerstkranker und Sterbender, so Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl im Namen der Freien Wohlfahrtspflege und des Bündnisses. Dies komme den Betroffenen in Einrichtungen, in gleicher Weise aber auch im familiären Umfeld zuhause zugute. "Für die Einrichtungen und Dienste bleibt jedoch nach wie vor ein strukturelles Problem: Der vor allem notwendige zeitliche Aufwand in der Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen ist noch nicht adäquat berücksichtigt, etwa in den Pflegesätzen (Alten- und Pflegeheime), in den Fallpauschalen (Krankenhäuser) oder in der Gebührenordnung (ambulante Pflege)", gab Prälat Piendl bei der Eröffnung des Hospiz- und Palliativtags zu bedenken. Hier sei "eine stabile und verlässliche Finanzierung erforderlich". Gegebenenfalls müsse diesbezüglich auch über eine entsprechende gesetzliche Regelung diskutiert werden.
Im Beisein der Staatsministerin unterzeichneten als Auftakt des fünften Bayerischen Hospiz- und Palliativtags in Regensburg die im Bayerischen Hospiz- und Palliativbündnis zusammengeschlossenen Verbände die seit 2010 öffentliche Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. "Wir stellen mit Genugtuung fest, dass die Bayerische Staatsregierung nicht nur die Charta unterzeichnet, sondern eine Strategie zur Umsetzung entwickelt hat, an der intensiv weitergearbeitet wird", so Prälat Piendl. Deutlich sichtbar sei das seit Jahren anhaltende Bemühen in Krankenhäusern und Hospizen, in Alten- und Pflegeheimen, in Behinderten-Einrichtungen, bei den Ärzten und den ambulanten Pflegediensten sowie beim Auf- und Ausbau der Hospizdienste und -vereine, "eine Kultur der Sorge um schwerstkranke und sterbende Menschen zu verfestigen, die der Würde des Menschen gerecht wird". Zu würdigen seien auch die Angebote der allgemeinen und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung.