36 Akteure, die bei den Integrationsbemühungen involviert sind, folgten in diesem Jahr der Einladung seitens der Migrationsdienste der Caritas und KJF. Verantwortlich für die Veranstaltung waren Christiane Greindl-Block (Migrationsberaterin Caritas Cham) und Annemarie Neuhierl (Jugendmigrationsdienst der KJF Regensburg). Nach der Begrüßung durch die Migrationsdienste gab Erwin Röhrer, Regionalkoordinator der Integration vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), einen Überblick über Neuerungen im Bereich Integration. Es ist ein großer Anstieg von Teilnehmern in Integrationskursen zu verzeichnen. "Der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur Integration führt über die Sprache", so Röhrer. Sigi Zistler von der Berufsschule Cham berichtete von 2600 Schülern bei 130 Lehrkräften, davon seien 100 Flüchtlinge und 100 EU-Migranten. In Kürze werden drei neue Planstellen geschaffen, um dem Anstieg der Schülerzahlen gerecht zu werden. Karl Utz vom Schulamt Cham teilte mit, dass 127 zugezogene Schüler in Grund- und Mittelschulen im Landkreis beschult werden. Es gibt keine Übergangsklassen, in der nur Migranten wären. Die Schüler erhalten täglich eine Stunde zusätzlichen Deutschunterricht. Es zeigt sich, dass gerade die Kinder relativ schnell die Deutsche Sprache erlernen.
82 anerkannte Flüchtlinge im Landkreis
Johann Liegl vom Jobcenter berichtete von derzeit 57 anerkannten Flüchtlingen im Leistungsbezug - mit Kindern sind es 82. Es handelt sich um Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Irak, Iran, Afghanistan und Eritrea. Michael Bücherl vom Ordnungsamt der Stadt Cham legte die aktuellen Zahlen für den Chamer Stadtbereich vor. Unter den 16 500 Einwohnern leben 1321 Ausländer. Der überwiegende Teil kommt aus EU-Staaten. Sabine Gröpel von der VHS Cham erzählt, dass die Ehrenamtsstruktur im Landkreis den Aufbau der acht neuen Vorkurse in Außenstellen sehr erleichtert hat. Die Teilnehmer dieser 320 Stunden-Kurse, die über die Agentur für Arbeit gefördert werden, können die zukünftigen Teilnehmer der Integrationskurse sein.
Sprache steht im Mittelpunkt
Hans-Peter Hausladen von der Agentur für Arbeit konnte zusätzliche Maßnahmen vorstellen, bei denen das Erlernen der deutschen Sprache und Praxiserfahrungen in Betrieben im Mittelpunkt stehen. Neu ist bei der Arbeitsagentur das Welcome Center. Bei den meisten "Kunden" handelt sich um EU-Migranten und Grenzgänger sowie um das Mobi-Pro-EU Projekt. "Das sind spanische Azubis, die in Unternehmen im Landkreis Cham ausgebildet werden", sagt Hausladen. Manfred Groß von der Polizeiinspektion Roding stellte keinen Anstieg der Kriminalitätsstatistik durch Migranten fest.
Zahlreiche Projekte bereits angelaufen
Neben der Hausaufgabenbetreuung der Stadt Cham und des Lions Clubs, gibt es Projekte wie Kommunikationskurse für Jugendliche der Katholischen Jugendfürsorge , Sprachkurse für Mütter, einen Alphabetisierungskurs beim Caritasverband und Deutschkurse für Eltern im Städtischen Kindergarten Arche Noah. Außerdem ist ein internationaler Chor an der Grundschule Cham einrichtet worden, Sprachkurse für Eltern an der Mittelschule Roding und der Volksschule Mitterdorf runden das Angebot ab. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes organisiert das Erzählcafé für Frauen. Das Kolping-Bildungswerk trägt Projekte für Jugendliche. "Wir können stolz darauf sein, dass die Chamer sich so vielfältig für andere Menschen engagieren", so Caritas-Migrationsberaterin Christiane Greindl-Block zum Abschluss.