Glücksspielsucht ist krankhaft und darf nicht verharmlost werden", sagt Gertrud Gerhards, Beraterin der Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme in Weiden. Besonders unter Jugendlichen ist das "Zocken" ein weitverbreitetes Phänomen. Aus diesem Grund veranstaltete die Suchtambulanz kürzlich gemeinsam mit dem Replay Theater München einen Infotag an Schulen in der Umgebung. "Wir haben das Ziel, möglichst viele junge Leute auf die Gefahren des Glücksspiels hinzuweisen. Prävention ist ein wichtiges Thema in der Suchtberatung", so Gerhards. Über 120 Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen Floß und Neustadt/Waldnaab und der Berufsschule Weiden nahmen an der Präventionsveranstaltung teil.
"Die Pädagogen des Replay Theaters sind absolute Profis. Sie halten regelmäßig Theateraufführungen ab, in denen die Zuschauer als Schauspieler auftreten und sich so mit der gestellten Problematik intensiv beschäftigen", sagt Gerhards. Das Konzept lehnt sich der Theatre-In-Education an. In dem interaktiven Theaterstück "Alles oder Nichts" geht es um zwei Freunde, die mehr und mehr in die Glückspielsucht abrutschen und dadurch alles verlieren. Unter Anleitung der Mitarbeiter des Replay Theaters erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler mehrere Szenen zu diesem Stück. Hier waren Kreativität, Interesse und Mut gefragt. "Die Jugendlichen haben eine hervorragende Vorstellung geliefert. Sie haben so spielerisch erfahren, was es heißt, sein Glück im Glücksspiel zu verspielen", so Gerhards.
Finanziert wurde die Veranstaltung durch den Rotary Club Weiden. Club-Präsident Dr. Gerd Galle betont die Wichtigkeit dieser Aktion und die Notwendigkeit, über das Thema Spielsucht ganz offen zu sprechen. "Hier müssen wir schon bei den Jugendlichen ansetzen und sie frühzeitig warnen", so Galle.