Regensburg (cn). "Sie verlassen heute einen Ort, der Ihnen in den letzten fünf Jahren zur Heimat geworden ist", sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz bei der Jahresschlussfeier der Regensburger Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik zu den 57 Berufspraktikanten. Die Studierenden kamen dazu mit Eltern, Verwandten und Freunden in den Antoniussaal. Zuvor feierten sie zusammen mit dem Caritasdirektor eine Messe in St. Cäcilia. An der Kirchlichen Fachakademie in Weiden haben 29 junge Menschen diese Ausbildung abgeschlossen. Der Gottesdienst fand in St. Josef statt. Zum Festakt kamen die Gäste im Haus der evangelischen Gemeinde zusammen. Alle 86 jungen Frauen und Männer haben fünf Jahre theoretische und praktische Ausbildung hinter sich und starten jetzt als staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher ins Berufsleben.
70 Absolventen in Regensburg und 29 in Weiden schlossen das vierte Jahr an der Fachakademie ab und beginnen als Berufspraktikanten die letzte Phase ihrer Ausbildung. Den Modellversuch der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung (BBTA) in Regensburg haben 18 Damen erfolgreich abgeschlossen. Schulleiter Johannes Lorenz lobte diese Leistung, die neben dem Beruf erbracht wurde, ganz besonders. Im nächsten Schuljahr intensiviert die Regensburger kirchliche Fachakademie ihre Ausbildungsleistung: Ins erste Jahr starten statt bisher zwei dann drei Klassen mit insgesamt 85 Studierenden. Außerdem hat sich der Caritasverband dazu entschieden, in beiden Schulen kein Schulgeld mehr zu verlangen, eine große Erleichterung für die Studierenden.
Auszeichnung der Jahrgangsbesten
Jedes Jahr werden bei den Festakten auch die Jahrgangsbesten ausgezeichnet. Caritasdirektor und Schulleiter ehrten in diesem Jahr bei den Regensburger Berufspraktikanten Marina Rappl (Note 1,0) und Margaretha Qudala (1,02). Den besten Abschluss der theoretischen Ausbildung (nach vier Jahren Ausbildungszeit) erreichten Linda Gürster (1,14), Katrin Nietsch (1,29) und Tanja Seidl (1,30). Das beste Ergebnis in der berufsbegleitenden Ausbildung erzielte Maria Liebl mit der Note 1,71. Bei den Weidener Absolventen der theoretischen Ausbildung im vierten Jahr waren die Jahrgangsbesten Theresia Schmidt (1,0), Christina Holzgartner (1,14) und Katharina Pfistermeister (1,35).
Steigende Nachfrage nach gut qualifizierten Fachkräften
"Gerade durch den Ausbau der Kinderbetreuung finden unsere Absolventen derzeit sehr schnell gute Anstellungen", erläuterte der Regensburger Schulleiter Johannes Lorenz. Dieser Tatsache trägt der Caritasverband als Träger der Fachakademie Regensburg jetzt Rechnung: Ab nächstem Schuljahr wird es eine zusätzliche erste Klasse geben. Konnten im vergangenen Jahr nur 58 junge Leute in zwei Klassen ihre Ausbildung beginnen, sind es ab diesem Herbst 85 Studierende in drei Klassen. Eine weitere positive Entwicklung nimmt die Finanzierung der Ausbildung: Ebenfalls ab nächstem Schuljahr kann der Caritasverband in beiden Schulen auf das bisher notwenige Schulgeld verzichten. Grund dafür ist, dass das Kultusministerium die Finanzierung berufsbildender Schulen umgestellt hat und Schulträgern einen pauschalen Klassenzuschuss gewährt, wenn diese im Gegenzug auf das Schulgeld verzichten. "Die Ausbildung an unserer kirchlichen Fachakademie für Sozialpädagogik hat für sie einen eindeutigen Mehrwert", ist Caritasdirektor Batz überzeugt. "Unser hervorragendes Lehrerkollegium hilft ihnen, auch an ihrer Persönlichkeit zu arbeiten. So haben sie gelernt, Verantwortung für sich aber auch für andere zu tragen", sagte Lorenz.
Der Weidener Schulleiter Karlheinz Binner hob in seiner Ansprache die hohe Qualität der Ausbildung an den Caritas-Fachakademien hervor: "Überschaubare Größe, kurze Wege, flexible Entscheidungen und tragende Bindungen zwischen Lehrenden und Lernenden, aber auch die hohe Fachlichkeit unserer Absolventen und die Ganzheitlichkeit in der Ausbildung mit religionspädagogischer Orientierung - das alles prägt das hohe Niveau unserer Schule und ihrer Absolventen." Binner dankte nach seinem ersten Jahr als Schulleiter ganz besonders dem Lehrerkollegium und der ebenfalls neuen Verwaltungskraft Birgit Hahn für den wertschätzenden und von hoher Fachlichkeit geprägten Umgang miteinander.
Zusatz-Info: Caritas-Fachakademien für Sozialpädagogik in Weiden und Regensburg
Die kirchlichen Fachakademien für Sozialpädagogik (FakS) in Weiden und Regensburg bilden Studierende zu staatlich anerkannten Erziehern und Erzieherinnen aus. Diese arbeiten später in Kindergärten, Kinderkrippen, Horten und Heimen, Einrichtungen der Jugendpflege und in sozial- und heilpädagogischen Einrichtungen. Die zweigliedrige Ausbildung dauert insgesamt fünf Jahre. Zugangsvoraussetzung ist die mittlere Reife. Dem zweijährigen Sozialpädagogischen Seminar schließt sich die dreijährige Ausbildung an der FakS an: zwei Jahre Vollzeitunterricht, dann einjähriges Berufspraktikum. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.faks-weiden.de und www.faks-regensburg.de.