Für Elisabeth Gatzhammer ist es selbstverständlich, in der Corona-Krise anderen Menschen zu helfen. Die engagierte Beratzhausenerin nähte zuerst Masken für ein Kinderheim in Abensberg. Als die Ergotherapeutin aus den Medien erfuhr, dass es besonders für Obdachlose schwierig ist, die notwendigen Bedeckungen zu bekommen, wurde sie aktiv und nähte kurzerhand 50 Exemplare.
"Menschen, die sich in sozialen Notsituationen befinden, haben oft kein Geld für Masken und natürlich auch meistens nicht die Möglichkeit, sich selbst welche zu nähen", erklärt Tobias Mehrbrey, Referent für besondere Lebenslagen bei der Caritas. Er berät viele Betroffene und freut sich daher sehr über die Spende.
Die Beratzhausenerin machte sich viel Gedanken um die Bedürftigen. Sie wählte einen neutralen und dezenten Stoff aus, außerdem sind die Masken mit einem Nasenstab und Bändern ausgestattet. Elisabeth Gatzhammer führte vor, wie sich die Masken möglichst hygienisch verwenden lassen. "Sollte die Caritas noch weitere Mund-Nasenbedeckungen benötigen, kann sie sich gerne an mich wenden", so Gatzhammer.
Stefan Gerhardinger, Abteilungsleiter Soziale Dienste, bedankte sich bei der Spenderin mit den Worten "Jeder Bedürftige braucht Unterstützung und Hilfe. Jede Spende hilft Menschen in schwierigen sozialen Lagen weiter. Ob groß oder klein: Die Caritas sorgt dafür, dass jede Form von Hilfe bei Betroffenen ankommt".
"Hilfe to go" für ObdachloseDie Corona-Krise und die Kontaktbeschränkungen treffen Obdachlose besonders hart. Die Caritas steuert nun auch mit einer praktischen Idee gegen Einsamkeit und für mehr Begegnung in Regensburg.
Tobias Mehrbrey kümmert sich um Menschen, deren Leben in Schieflage geraten ist und steht ihnen zur Seite, denn durch die Corona-Krise und ihre Folgen haben sich auch die Probleme der Obdachlosen verschärft. "Die Menschen vereinsamen mehr und mehr und vermissen gemeinsame Gespräche. Es gibt zwar Beratung, aber online und per Telefon ist für diese Menschen leider oft nicht möglich", so Mehrbrey.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde Mehrbrey kreativ. Er zog in ein Büro, das ebenerdig ideal zu erreichen ist und stellte vor das Fenster und auf dem Parkplatz davor jeweils einen Tisch. So hält er den vorgeschriebenen Abstand zu seinen Klienten ein.
"Von neun bis zwölf Uhr biete ich dann über das geöffnete Fenster Beratung an. Es ist wichtig, den Kontakt zu Obdachlosen nicht zu verlieren. Ich habe deshalb versucht, die Hilfe möglichst praktisch und niedrigschwellig zu organisieren", erzählt Mehrbrey. Über das Ablegen auf den Tischen können sogar Unterlagen kontaktlos ausgetauscht und auch die gespendeten Masken weitergegeben werden.
Die "Beratung to go" für Obdachlose kommt gut bei ihren Besuchern an. Die Sprechstunde ist offen: Natürlich können Termine vereinbart werden, aber es kann innerhalb der Sprechzeiten auch spontan beraten werden. Das Angebot hat sich bereits unter den Obdachlosen herumgesprochen und findet guten Anklang. "Wir haben bereits einigen Betroffenen weiterhelfen können. Jeder, der Unterstützung braucht, ist natürlich herzlich dazu eingeladen", unterstreicht Mehrbrey.