Nichts ist in diesem Jahr wie es bisher war. Auch der Martinszug im Dunkeln mit den vielen selbstgebastelten Laternen konnte während der Pandemie nicht stattfinden. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas Alten- und Pflegeheims Maria Rast in Altmannstein ist es derzeit auch ruhiger als sonst. Hygiene-Regelungen und Vorgaben sorgen dafür, dass auch dort nichts ist, wie es bisher war.
Doch davon ließen sich die Kinder des Kindergartens in Altmannstein nicht aufhalten. "Wir versuchen, den Kindern soviel Normalität wie möglich zu geben" sagt Claudia Schiereis, die Leiterin des Kindergartens. Deshalb zogen sie kurzerhand in ihren Gruppen und mit ihren gebastelten Laternen in den Innenhof des Alten- und Pflegeheims. Dort warteten sie, bis alle Bewohnerinnen und Bewohner ihren Platz an einem der Fenster des Heims eingenommen hatten. Was folgte, ist kaum zu beschreiben: Die Kinder sangen ihre Martinslieder, die viele Bewohner noch aus ihrer eigenen Kindheit kennen und sorgten so für ein Leuchten in den Augen der alten Menschen. Mit ihrer kindlichen Freude am Singen und stolz auf die eigenen Laternen sorgten die Kleinen für eine wunderbare Stimmung. Die Kinder selbst schenkten am Ende ihren Zuhörern einen langen stampfenden Applaus. Für die Heimleiterin Eva Meyer war der Auftritt etwas Besonderes: "Das war ein Highlight für alle von uns."
Noch lange, nachdem die Kinder mit ihren Laternen aus dem Blickfeld verschwunden waren, winkten die Bewohnerinnen und Bewohner ihnen hinterher. Es war an diesem Tag mehr als nur eine Geste. Es war der Beweis, dass Gemeinschaft und Freude nicht immer eine Frage der Entfernung sind.