In den zwei Wochen vor den Osterferien schnuppern die angehenden Erzieherinnen und Erzieher üblicherweise Praxisluft in verschiedenen Betreuungseinrichtungen. Doch wie soll ein solches Praktikum aussehen, wenn sämtliche Einrichtungen aufgrund der Corona-Krise geschlossen sind? Vor dieser Herausforderung standen auch die Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik.
"Das Praktikum wurde quasi umfunktioniert", berichtet Schulleiter Karlheinz Binner. "Die Studierenden haben sich überlegt, wie sie sich in dieser Situation in der Gemeinschaft engagieren können." Der Dienst am Menschen stand dabei stets im Vordergrund. So übernahmen die jungen Leute Besorgungen für ältere Menschen, nähten Behelfsmasken und schrieben Briefe an Alten- und Pflegeheime, um nur einige Beispiele zu nennen. Außerdem entwickelten die Studierenden zahlreiche digitale Angebote für Kinder, um sie auch ohne Präsenzzeit in der Betreuungseinrichtung weiterhin zu fördern.
Diese Tätigkeiten wurden wie das normale Praktikum auch in Berichten und Reflexionen dokumentiert und von der Klassenlehrkraft betreut. Dabei wurde rasch deutlich, dass der Umgang mit dieser Ausnahmesituation insbesondere die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Leute fördert. "Alle Studierenden haben große Eigenständigkeit und soziale Verantwortung an den Tag gelegt", lobt der Schulleiter. "Die geforderte Grundhaltung von Erzieherinnen und Erziehern wurde durch das umgestaltete Praktikum ganz klar gestärkt."