Mit großartiger Präsenz und sofort in Interaktion mit dem Publikum - so gaben sich PowerPack und Blues With A Feeling feat. JOE auf der Bühne der Alten Mälzerei beim inklusiven Musikfestival Rock’n’Roses 2019. Inklusion ist mit Rock’n’Roses seit 9 Jahren in der Regensburger Musikszene angekommen.
Gleich am Beginn des Konzerts hat Bandleader Wolfgang Bernreuther mit dem Sänger JOE aus Landshut, dem Brother in Blues, klargemacht: Wir wollen mit euch Spaß haben - und genau so war es. Die bluesigen Grooves kamen an und manch einer dachte vielleicht an John Lee Hooker. Als Special Guest verstärkte JOE Blues With A Feeling am Gesangsmikro und spielte auch Bluesharp. Seit 2017 steht er immer wieder mit Blues With A Feeling auf der Bühne. Blues With A Feeling, das sind: der bekannte Sänger und Gitarrist Wolfgang Bernreuther, Tommy Baier am Schlagzeug und die beiden Regensburger Musiker Rudi Bayer am Bass und Robert Seitz am Klavier und an der Orgel. Seine letzte Platte spielte Wolfgang Bernreuther mit der Blueslegende Leo "Bud" Welch in den USA in einem Studio in Mississippi ein. Mit PowerPack auf der Regensburger Rock’n’Roses-Bühne zeigte er, dass Musik keine Grenzen kennt. Wenn Menschen mit Behinderung dabei sind, tanzen die Spiegelneuronen auf und vor der Bühne besonders intensiv und schön.
PowerPack mit Armin Bouallegue und Ernst Kammerer Gesang, Stefan Steinberger und Steve Badenberg am Schlagzeug bzw. an den E-Drums, Christian Schmatz an der Bongo und am Kaossillator, Fabian Häusler Percussion, Susanne Götzfried am Keyboard, Melanie Geier am Samplingpad, Sebastian Bock am Bass und Bea Simon an der elektrischen Gitarre - nicht zu vergessen, Klaus Kracker am Keybord, das musikalische Rückgrat der Band, gaben in der Mälze alles. Songs von Hubert Treml und eigene Stücke gehören zu ihrem Repertoire. "Bodschad nass", "Zamma samma", "Voll schöner Dinge", "Heit Nacht" oder "Die scheene Marie" etwa kamen beim Publikum an, lockten von den Stühlen auf die Tanzfläche und mancher Refrain wurde gleich mitgesungen. Bei allen spürte man: Gemeinsam auf der Bühne zu stehen, macht unglaublich großen Spaß! "Wir zeigen, dass auch Menschen mit Behinderung gute Musik machen", sagte Klaus Kracker und Robert Seitz fügte noch hinzu: "Uns allen hat das so viel Spaß gemacht, dass wir schon an das nächste gemeinsame Konzert denken."
Was zwischen den Sängern Wolfgang Bernreuther und Armin Bouallegue von PowerPack auf der Bühne während einer furiosen Session ablief, war "Call and Response". Abwechselnd riefen sie sich "Baby Please Don’t Go" und "Madl geh net hoam" zu. So haben es schon die Urväter des Blues auf den Baumwollfeldern in den Südstaaten der USA gemacht. "Baby Please Don’t Go", ein Klassiker der Blueslegende Muddy Waters, haben die Musiker für das gemeinsame Konzert in eine andere Tonart transponiert, die für alle gut zu spielen war. Und obendrein gab’s noch die bayerische Komponente "Madl geh net hoam". Auch "Alabama Train" von Louisiana Red spielten die Bands gemeinsam. Das Besondere daran, Bernreuther und Louisiana Red kannten sich persönlich. Bernreuther lernte von dem berühmten US-Bluesmusiker in den 1990er Jahren die Geheimnisse des Slide-Gitarrenspiels kennen.
Rock’n’Roses ist ein inklusives Gemeinschaftsprojekt des Caritasverbandes und der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, das Dr. Robert Seitz, Abteilungsleiter Soziale Einrichtungen bei der Caritas, und Bertin Abbenhues, Abteilungsleiter bei der KJF für Teilhabeleistungen, vor 9 Jahren ins Leben riefen.
Christine Allgeyer